B2B Fachmedien GmbH
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Eine kleine Ewigkeit ist es her, als die in der Branche beliebte Steinexpo das letzte Mal ausgetragen wurde. Denn nach der Durchführung in 2017 musste die nächste Ausgabe der planmäßig im Drei-Jahres-Turnus stattfindenden Demonstrationsmesse zuerst coronabedingt von 2020 auf 2021 verschoben und schließlich komplett abgesagt werden. Trotz des aufgestellten Hygienekonzeptes und des Zuspruchs der Ausstellerseite ließen die Maßnahmen rund um das Pandemiegeschehen eine Realisierung der Messe nicht zu. Umso größer war die Erleichterung beim Organisationsteam, als am 23. August der obligatorische Startknopf für die 11. Steinexpo 2023 im MHI-Basaltsteinbruch Nieder-Ofleiden den Auftakt markierte. Vier Messetage später wurde aus Erleichterung Freude, denn die Veranstaltung schloss mit einem neuen Besucherrekord.
Schon bei der Pressekonferenz kurz nach Messebeginn strotzte Dr. Friedhelm Rese, Geschäftsführender Gesellschafter des Messeorganisators Geoplan GmbH, vor Selbstvertrauen. Nicht vor ungefähr: 305 Aussteller und damit zwölf mehr als bei der letzten Veranstaltung haben sich für die Teilnahme angemeldet. „Wir sind mehr als froh, dass alle marktrelevanten Firmen die Steinexpo 2023 nutzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen vorzuführen“, unterstrich der Messechef. Außerdem wurden bereits im Vorfeld der Messe 30.000 Online-Tickets verkauft. Nach langer, ungewollter Pause und wirtschaftlicher Durststrecke war all das Balsam für die Seele des Veranstalters.
Alle Vorzeichen standen also schon vor dem Start der Messe auf Erfolg. So wuchs neben der Zahl der Teilnehmer dieses Mal auch die Ausstellerfläche um 10 % auf satte 18 ha. Schließlich wurde das Vertrauen in das Potenzial des außergewöhnlichen Branchentreffs belohnt: Während viele Messegesellschaften nach der Corona-Zeit über zurückgehende Besucherzahlen klagen, wurden die vorsichtigen Schätzungen der Steinexpo-Macher getoppt. Rund 61.700 Besucher kamen dieses Mal nach Nieder-Ofleiden und damit 15 % mehr als noch vor sechs Jahren. Alles in allem war der Erfolg der Messe ein deutliches Zeichen dafür, dass die Roh- und Baustoffindustrie trotz oder gerade wegen der sich in vielen Aspekten verändernden Welt voller Optimismus und Tatendrang ist. Der Demo-Charakter der Messe – ungeschminkt und authentisch – scheint sowohl beim Fachpublikum als auch bei den ausstellenden Herstellern und Händlern zu punkten.
Konzept mit Praxisnähe
Europas größter Basalt-Steinbruch bietet bereits seit der ersten Steinexpo im Jahr 1990 eine Kulisse der besonderen Art. Die Idee: hier soll sich die Fachwelt „zu Hause“ fühlen. Im Gegensatz zu den Flächen im Steinbruch, die sich durch die fortscheitende Gesteinsgewinnung stetig verändern, ist das Messekonzept als solches gleich geblieben: Maschinen und Anlagen für die Gewinnung und Aufbereitung von Roh- und Baustoffen sollen möglichst praxisnah im Liveeinsatz vorgestellt werden. „Ich selbst bin ein absoluter Verfechter dieses Konzeptes, denn das Einsatzerlebnis und das ‚Anfassbare‘ ist für die Fachwelt wirklich ein absolut hoher Wert, der Investitionsentscheidungen erleichtert“, bekennt Rese. „Anfassbar“ und zu einem großen Teil live erlebbar waren die Maschinen und Geräte auf den Ständen der Austeller, die sich entlang der hohen Steinbruchwände positioniert haben. Noch ein Stückchen realitätsnäher haben sich die ganz großen Kaliber unter den Messe-Exponaten präsentiert. Auf der Gemeinschaftsfläche A wurden an allen Messetagen eindrucksvolle Demonstrationen diverser Bagger-Radlader-Muldenkipper-Kombinationen und verschiedener Spezialgeräte vorgeführt. Dafür wurden seitlich zwei Tribünen installiert, die 280 Personen Platz boten. Ergänzend gewährte eine LED-Videowand detaillierte Einblicke in das Zusammenspiel der Steinbruch-Giganten.
Quarry-Vision-Areal
In Anbetracht der immer schlechter werdenden konjunkturellen Rahmenbedingungen und angesichts der großen Herausforderungen, die die Energiewende für Steinbruch-Betreiber mit sich bringt, wagte die Branche auf der Steinexpo einen Blick in die Zukunft. Dafür haben die Veranstalter ein spezielles Sonderthema ins Leben gerufen: Im sogenannten Quarry-Vision-Areal präsentierten die Aussteller Innovationen, die zwar noch nicht marktreif sind, aber den langfristigen technischen Trend der Branche transparent machen. In einem gesonderten Bereich demonstriert und aus erster Hand von Produktmanagern erklärt, konnten Interessierte dadurch in Erfahrung bringen, woran die Entwickler namhafter Aussteller gerade arbeiten. Darunter: autonom fahrende und ferngesteuerte Maschinen wie der Bell-Knicklenker B30E 4x4. Mit dem Dumper hat das Aachener Forschungs- und Entwicklungsunternehmen Xtonomy in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bell-Händler Kiesel auf dem Quarry-Vision-Areal ein funktionsfähiges autonomes Transportsystem für Bergbaubetriebe und Steinbrüche vorgeführt. Die Besucher konnten beobachten, wie die Maschine in vollständig autonomen Zyklen um das Ausstellungsgelände im Quarry Vision-Bereich herum operierte. Laut Xtonomy soll die KI des Unternehmens das derzeit einzige kommerziell verfügbare System sein, das in unstrukturierten und sich ständig verändernden Umgebungen wie Steinbrüchen frei navigieren kann.
Auch Volvos Brennstoffzellen-Dumper HX04 ist noch nicht verfügbar, der schwedische Baumaschinenhersteller hat in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern aber mit dieser Entwicklung einen wichtigen Meilenstein erreicht. Mit einer möglichen Serienproduktion für das auf der Fläche von Quarry Vision gezeigte Transportfahrzeug wird erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts gerechnet. Der Betankungsvorgang erweist sich schon beim Prototyp als unproblematisch: In ca. 7,5 Minuten fasst der HX04 12 kg Wasserstoff, was für eine Betriebszeit von rund vier Stunden reicht. Perspektivisch ist zu erwarten, dass Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb ähnliche Betankungs- und Betriebszeiten sowie Reichweiten wie ihre Pendants mit Verbrennungsmotor aufweisen.
Autonomie als großer Trend
Auch Zeppelin hat den Branchen-Innovationspark genutzt, um die Fernsteuerung Cat Command als Vorstufe zum autonomen Fahren von Baumaschinen vorzustellen. Gesteuert wurde der Cat Kettenbagger 323 der neuen Generation nicht direkt von der Kabine aus, sondern aus einem speziell konzipierten Anhänger, in dem die Bedienstation untergebracht war. Die Besucher konnten selbst vor Ort erleben, wie der Kettenbagger in Echtzeit auf Steuerbefehle reagiert und wie damit z. B. ein Aushub realisiert werden kann. „Vorgesehen ist der Einsatz solcher Systeme vor allem dann, wenn eine Gefährdung des Fahrers in der Kabine ausgeschlossen werden soll“, erklärte Holger Schulz, Geschäftsführer der Zeppelin GmbH. „Anwendungsfälle sind, wenn z. B. in potenziell gefährlichen Umgebungen gearbeitet wird, wie bei der Kampfmittelräumung oder beim AKW-Rückbau.“
Zudem wird der Bediener von Maschinenvibrationen und -lärm verschont, typische Arbeitsunfälle wie sie beim Besteigen oder Verlassen der Maschine passieren, werden reduziert. „Die Technologie mag auch ein Ausweg aus dem Fachkräftemangel sein, weil sie den Betrieb mehrerer Maschinen durch wenige Bediener ermöglicht“, bemerkte Schulz.
Dass Autonomie nicht nur Vision, sondern gelebte Praxis ist, weiß Schulz aus eigener Erfahrung. Weltweit übernehmen bereits über 550 autonome Cat-Muldenkipper in den großen Minen Transportaufgaben ohne Bedienpersonal in der Kabine. Auf fest definierten Routen und basierend auf einem vorprogrammierten Ablaufplan suchen sich die Fahrzeuge ihren Weg durch die Lagerstätte. Ein System der Naherkennung und Kollisionsvermeidung sorgt dafür, dass Gefahren identifiziert und umgangen werden. „Stand Juli 2023 wurden rund 5,5 Mrd. t Material autonom transportiert. Bis heute haben Muldenkipper, die mit dem autonomen Transportsystem von Caterpillar ausgestattet sind, mehr als 147 Mio. km ohne Unfallschäden zurückgelegt“, unterstrich Schulz. Das ist die Entfernung von der Erde zur Sonne. Wie groß das Potenzial von autonom fahrenden Baumaschinen ist, hat ein Kunde von Caterpillar im Rahmen einer fünfjährigen Studie ermittelt. Demnach fiel beim autonomen Transport von Eisenerz der Kraftstoffverbrauch um 11 %, was auch zu einer Verringerung der CO2-Emissionen um 4.300 t pro Jahr führte. Gleichzeitig soll die Stundenproduktion um 11 % gesteigert worden sein. Zahlen, die Mut machen, an der Überwindung der Hürden für autonome Maschinen auf Baustellen zu arbeiten.
Steigende Internationalität
Nur eine der Aufgaben, die man wohl nur in Zusammenarbeit mit anderen Marktplayern meistern kann. Daher freut sich Messechef Rese auch über die gestiegene Internationalität des Branchen-Treffpunkts. „Als ich meinen Job bei der Steinexpo begann, war die Demo-Messe eine überwiegend nationale Veranstaltung. Inzwischen sind wir froh, dass die Steinexpo nicht nur europaweit Aufmerksamkeit findet.“ Jeder vierte Aussteller kam aus dem Ausland und auch bei den Besuchern geht man von einer Internationalität von ca. 23 % aus. Eines der ganz neuen Gesichter in Nieder-Ofleiden war Baojian Wang, Vizepräsident für internationale Zusammenarbeit bei der Guangxi Mesda Group Ltd. 2009 im Raum Hong Kong gegründet, entwickelte sich das junge Unternehmen laut eigener Aussage innerhalb von zehn Jahren zum führenden Anbieter für mobile Sieb- und Brechtechnik in China. Seit Anfang 2023 ist das Unternehmen auch in Deutschland vertreten: Von Minden in Ostwestfalen aus beliefert die Gruppe den deutschsprachigen Raum. Durch die Teilnahme an der Steinexpo will Mesda seine Technologien zeigen und potenzielle Partner finden, doch nicht nur das: „Wir sind hier, um hochqualifizierte Fachleute zu treffen und aus ihren Erfahrungen zu lernen. Wir sind hier, um neue Maschinentechnologie und neue Arbeitsmethoden zu sehen“, sagte Wang. Auf der Steinexpo sucht Mesda also nicht nur Kunden, sondern auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit – in allen geschäftlichen Arbeitsfeldern. „Wir glauben, dass Zusammenarbeit immer stärker ist als Konkurrenz“, sagte Wang.
Die Einzigartigkeit der Steinexpo spricht sich herum, während das Schlussergebnis die hohe Akzeptanz dieser Plattform am Markt unterstreicht. Auch die Qualität der Besucher wurde von den Ausstellern gelobt – viele der Anbieter bestätigten hochkarätige Fachgespräche. Die bpz war für Sie vor Ort – auf der Suche nach Branchentrends aber auch neuen Produkten, die bereits heute den Arbeitsalltag im Steinbruch oder auf der Baustelle erleichtern können. Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zu einigen interessanten Exponaten der Messe.
Liebherr: Radlader L 586 XPower
Liebherr war auf der Steinexpo mit über zehn Maschinen aus den Produktsegmenten Erdbewegung und Mining vertreten. Neben den statisch ausgestellten und in Live-Shows präsentierten Produkten waren vor allem auch die Themenfelder alternative Antriebe und Digitalisierung Schwerpunkte des Auftritts. Ein Ausstellungshighlight war z. B. der erste Wasserstoffverbrennungsmotor von Liebherr. Der H966 wurde vom Produktsegment Komponenten für Demonstrations- und Feldversuche entwickelt und basiert auf der Saugrohreinblasungstechnologie. Die mittels dieser Technologie erzielten Ergebnisse zeigen das große Zukunftspotenzial des Wasserstoffantriebs und sprechen dafür, solche Antriebe vor allem auch für Anwendungen abseits der Straße einzusetzen.
Zu den Liebherr-Highlights auf der Maschinenseite gehörte der L 586 XPower. Seine Leistungsfähigkeit zeigte der mit rund 33 t schwerste Liebherr-Radlader in mehrmals täglich stattfindenden Live-Demonstrationen. Die Maschine verfügt serienmäßig über einen leistungsverzweigten Fahrantrieb. Dieser vereint den für das kurze Ladespiel optimalen hydrostatischen Antrieb mit dem mechanischen Antrieb, dessen Vorteile bei langen Distanzen zum Tragen kommen. Dabei passt sich das Zusammenspiel der beiden Antriebspfade stets automatisch auf den jeweiligen Einsatz an. Ein geringer Treibstoffverbrauch und eine hohe Leistungsentfaltung sind die Folge, auch wenn in einem Steinbruch neben kurzen Ladespielen bspw. steile Anstiege oder lange Fahrstrecken zu bewältigen sind.
Um Produktivität, Sicherheit und Komfort im täglichen Arbeitseinsatz zu erhöhen, bietet Liebherr für seine Radlader optional mehrere innovative Assistenzsysteme an. Der L 586 XPower ist z. B. mit einer Wiegeeinrichtung ausgestattet. Bei dieser von Liebherr entwickelten Lösung handelt es sich um eine Kontrollwaage, die automatisch arbeitet und dem Maschinenführer wertvolle Informationen zum Ladevorgang liefert. Sie unterstützt ihn, mit seinem Radlader Lkw oder Dumper präzise mit der richtigen Menge an Material zu befüllen und Überladungen zu vermeiden. Zudem kann der Betreiber seine Wiegedaten über das Liebherr-Datenübertragungssystem LiDAT auswerten, um etwa seinen Produktionsprozess oder die Produktivität seiner Radlader-Flotte zu analysieren.
Develon: Knicklenker DA45-7 4x4 ADT
Develon, vormals Doosan Construction Equipment, präsentierte auf der Steinexpo einen Auszug aus seinem Programm an Maschinen für den Steinbruch- und Gewinnungsbereich. Der Schwerpunkt lag dabei auf Kettenbaggern, Radladern und knickgelenkten Muldenkippern. Ein Highlight war auf dem Demo-Gelände zu sehen: Hier wurde ein optimales Zusammenspiel vom Kettenbagger DX800LC-7, dem Radlader DL550-7 und dem knickgelenkten Muldenkipper DA45-7 4x4 vorgeführt.
Mit einem Betriebsgewicht von 79,5 t ist der DX800LC-7 der zweitgrößte Kettenbagger, den Develon aktuell im Programm hat. Er wird von einem 547 PS starken Perkins 2506J Sechszylindermotor angetrieben und verfügt lt. Develon über die höchste Hydraulikleistung in seiner Klasse. Die hohe Motorausgangsleistung wird mit einem Virtual Bleed Off-Hydrauliksystem (VBO) vom Typ D-ECOPOWER+ kombiniert, das 1.008 l/min Hydraulikvolumenstrom und mit 343 bar einen hohen Systemdruck liefert.
Unterstützt wird der DX800LC-7 von einem DL550-7 Radlader von Develon. Seine Leistung von 385 PS erhält er von einem Scania DC13 Motor, der die aktuellen Anforderungen an die Stufe V erfüllt. Hohe Ausbrechkraft und Traktion sorgen selbst bei hartem Material für leichtes Eindringen. Die kraftvolle Hydraulik ermöglicht schnelles und effizientes Arbeiten.
Der knickgelenkte Muldenkipper DA45-7 4x4 ist der erste Muldenkipper von Develon, der über einen 4x4 Antrieb verfügt. Als Ergänzung zur Reihe der 6x6 ADT-Modelle soll er mit den starren Muldenkippern (RDTs) der 40-t-Klasse konkurrieren. Beim neuen Knicklenker sind Vorderwagen und Kabine mit dem originalen 6x6-Modell identisch, nur die hintere Kippereinheit weist Modifikationen auf. Der 4x4 DA45-7 hat ein ZF EP8-420-Getriebe und ist ein 2-achsiger ADT mit Doppelbereifung hinten. Die Kippereinheit ist ähnlich wie die bei den RDTs der 40-t-Klasse.
Mit seinem 4x4 Design soll der Knicklenker ein besseres Handling auf schlechten Straßen und ein ruhigeres Fahren auf steilen Wegen ermöglichen, als es bei starren Muldenkippern der Fall ist. Mit weniger als 4 m Breite erfordert er zudem keinen Spezialtransport und hat einen kleineren Wendekreis als vergleichbare RDTs.
Komatsu: Schulungen und Fahrsimulatoren
Als echter Full-Liner gab es bei Komatsu auf dem Messestand einen breiten Querschnitt über das Produktprogramm zu sehen – vom knickgelenkten Muldenkipper HM400, über den mobilen Backenbrecher BR380JG, den Hybridbagger HB365, den Radlader WA475, die Planierraupe D61PXi mit intelligenter Maschinensteuerung der zweiten Generation ab Werk, bis zu dem in Hannover entwickelten und produzierten Mobilbagger PW180 und dem kompakten Radlader WA100. Zusätzlich wurden der Radlader WA600-8 sowie ein HD605-8 Muldenkipper in der täglichen Demo-Show vorgeführt.
Um Mehrwert für seine Kunden zu schaffen, waren auch innovative Fahrerschulungen Teil des Messeauftritts. Mit seinen Fahrsimulatoren und dem Schulungskonzept will der japanische Hersteller zertifizierte, qualitativ hochwertige Ausbildungsmöglichkeiten bereitstellen. Sein Programm beinhaltet Kurse für jeden Fahrkenntnisstand und verschiedene Maschinentypen.
Neben der effizienten Bedienung der Baumaschine, welche einen wesentlichen Einfluss auf die Maschinenbetriebskosten hat, werden auch sicherheitsrelevante Aspekte geschult. Bei den Trainings werden auch die Komatsu Fahrsimulatoren als Schulungstool miteinbezogen. Dabei sind sowohl der Sitz als auch sämtliche Hebel, Lenkeinheiten und Schalter dieselben, wie sie auch in der entsprechenden Maschine zu finden sind. Die Simulatoren befinden sich auf einer beweglichen Plattform, die originalgetreu auf die Steuerungsbefehle des Fahrers reagiert. So kann in einem sicheren Umfeld trainiert und nach dem Umstieg auf die Baumaschine ohne Umgewöhnung die gewonnene Erkenntnis 1:1 umgesetzt werden. Aktuell können Simulatoren für Maschinenmodelle WA470, WA475, WA600, HD605 und PW148 zu Schulungszwecken genutzt und auch in verschiedenen Lieferumfängen erworben werden. Dies ist vor allem für große Firmen mit vielen Fahrern eine Überlegung wert. Trainings bei Kunden sind auch direkt vor Ort durch die Komatsu-Experten möglich. Dafür verleiht Komatsu einen ausgebauten Lkw-Auflieger, in dem sich sowohl die Simulatoren als auch ein Meetingraum befinden. So können Trainings noch individueller und ortsunabhängig angeboten werden.
Christophel: Backenbrecher Premiertrak 400X
Gleich acht Maschinen präsentierten die Spezialisten für die Aufbereitung C. Christophel GmbH und Jürgen Kölsch GmbH auf ihrem gemeinsamen Steinexpo-Messestand. Unter den ausgestellten Maschinen fanden Besucher u. a. den Powerscreen-Backenbrecher Premiertrak 400X – eine Maschine, die für hohe Durchsatzleistung und Flexibilität steht. Damit ist der Brecher ideal geeignet zum Einsatz im Steinbruch, im Tagebau und bei der Verarbeitung von Abbruchmaterial. Die Brechkammer weist eine Größe von 1.100 mm × 700 mm auf und hat einen hydraulisch einstellbaren Brechspalt von 50 mm bis zu 150 mm. Der verschleißfeste, hydraulisch klappbare Aufgabetrichter mit hydraulischer Verriegelung, die Vorabsiebung sowie die hochwertige Werkzeugbestückung sorgen für die Langlebigkeit der Maschine. Mit der aktiven Vorsiebmaschine werden ungewünschte Fremdbestandteile sauber ausgesiebt und mit dem verlängerten Seitenaustragsband aufgehaldet. Zusätzlichen Schutz bietet das Hydraulik-Release-System. Im Falle eines Fremdkörpereintritts öffnet das HR-System den Brechspalt selbständig und lässt das Störteil passieren. Zu den Vorteilen für den Anwender zählt nicht zuletzt auch die kurze Rüstzeit dank Raupenfahrwerk sowie der einfache Zugang zum Bereich unter dem Brecher durch das hydraulisch absenkbare Produktförderband. Auf der Steinexpo demonstrierte der Brecher seine Fähigkeiten in Kombination mit der Grobstücksiebmaschine Warrior 2100 von Powerscreen. Dank ihrer 3-Wellen-Technologie trennt die Warrior 2100 mit ihrem 1.550 mm × 5.000 mm großen Siebkasten auch schwierige Materialien verschiedenster Korngröße und Konsistenz bei durchgängiger Durchsatzleistung.
SBM: JAWMAX- und REMAX-Brecher
Gleich drei der deutschen Händler präsentierten mit Mobil-Demos und weiteren Exponaten die Bandbreite des SBM-Angebots für Naturstein und Recycling: Unterstützt von den SBM-Produktspezialisten zeigten Moerschen Aufbereitung, Fischer-Jung, und Kurz Aufbereitungsanlagen insgesamt sechs Anlagen, wobei der Fokus auf den mobilen diesel-elektrischen JAW-MAX-Backenbrechern und REMAX-Prallmühlen von 20 bis 50 t Einsatzgewicht lag.
Der Backenbrecher JAWMAX 200 und der Prallbrecher REMAX 200 stellten bei Moerschen und Fischer-Jung ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis, denn trotz ihrer Kompaktheit schaffen beide Anlagen bis zu 250 t Durchsatz pro Stunde. Transportfreundliche Abmessungen und kurze Rüstzeiten machen sie bei häufig wechselnden Baustellen-Einsätzen rentabel – wie alle SBM-Mobilanlagen ohne Funktionseinschränkungen optional auch vollelektrisch.
Die ständige Weiterentwicklung der SBM-Technologie präsentierte Kurz Aufbereitungsanlagen. Erstmals wurde mit dem JAWMAX 300 DD ein raupenmobiler Backenbrecher mit Doppeldeck-Nachsieb und Überkornrückführung gezeigt. Insgesamt drei Endprodukte lassen sich in einem Durchgang mit der Anlage erzeugen, wodurch sich das Einsatzspektrum und die Produktivität des 300-t/h-Brechers nochmals deutlich vergrößern lassen. Eine höhere Wertschöpfung gerade bei siebschwierigen Materialien verspricht auch das neue verlängerte Nachsieb des RE-MAX 300 max: Insgesamt 6 m2 Siebfläche verbessern die Austragsleistung im Feinkornbereich 0 bis 11 mm, was die Einsatzmöglichkeiten der Prallmühle mit einem Einlauf von 1.040 × 700 mm u. a. im Asphalt, aber auch bei anderen Recycling-Materialien erweitert.
Weitere SBM-Referenzen in Sachen flexibler Hochleistung und wirtschaftlichem Betrieb lieferten am Kurz-Stand der REMAX 450 sowie die reversierbare Prallmühle SMR 10/5/4: Mit Kreisschwinger-Vorsieb, 1.300er-Prallbrecher und leistungsstarkem Doppeldeck-Nachsieb setzt der REMAX 450 weiterhin Maßstäbe in der Klasse um 50 t Einsatzgewicht – als echte Alternative zur Druckzerkleinerung in der Nachbrechstufe schlug die universell einsetzbare SMR-Technologie auf der Steinexpo auch die Brücke zur stationären und semi-mobilen Aufbereitung.
Zeppelin: Radlader Cat 988 GC
Im MHI-Basaltsteinbruch Nieder-Ofleiden feierte ein Cat-Radlader der 50-Tonnen-Klasse Messepremiere: Der 988 in der Baureihe GC wurde dem Messepublikum bei Zeppelins Maschinen-Demo vorgestellt. Der Radlader wurde für die gleichen Anwendungen konzipiert wie der 988K XE und 988K, an dessen Design er sich orientiert.
Vorderwagen und Hydraulik wurden bei ihm überarbeitet, damit eine höhere Nutzlast und Auskipphöhe erzielt werden – Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung war hier der beliebte 988F. Die neue Schütthöhe von 3,9 m ermöglicht eine effiziente Beladung. Bei einem Leistungstest konnte nun das neue Ladermodell überzeugen, indem es mit seiner auf den 988K abgestimmten Schaufelnutzlast eine Produktivität von bis zu 700 t pro Stunde beim Beladen von Skw erreicht.
Zuverlässigkeit und Effizienz sind das Herzstück des neuen Radladers 988 GC mit dem bewährten Stufe V C15-Motor von Cat. Das Kühlerpaket bietet einen bedarfsgesteuerten Lüfter und zwei verfügbare Lüfterdrehzahlstufen für Standard- und Hochtemperatureinsätze. Der Cat Drehmomentwandler mit serienmäßiger Überbrückungskupplung eliminiert Wandlerverluste, senkt die Systemwärme, verbessert die Fahrzeiten und verkürzt die Zykluszeiten im Load-and-Carry-Betrieb. Die ölgeschmierten Lamellenbremsscheiben verbessern die Wartungsfreundlichkeit und sorgen für eine hohe Leistung.
Das speziell für Steinbruchanwendungen konzipierte Getriebe von Cat bietet einen gleichmäßigen, sanften Schaltvorgang sowie Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen. Vorwärtsdynamik und Drehmoment bleiben beim Schalten erhalten und sorgen so für mehr Schwung an Steigungen. Das Getriebe-Neutralisierungspedal verlängert die Lebensdauer der Betriebsbremse und ermöglicht volle Leistung bei stationärer Belastung. Die Load-Sensing-Hydraulik leitet den Hydraulikfluss nur bei Bedarf zu Hubgerüst und Lenksystemen, um Leistung und Effizienz des neuen 988 GC anzupassen. Die STIC-Lenkung gewährleistet optimales Ansprechverhalten der Maschine und ermöglicht einen leisen Betrieb. Der luftgekühlte und beheizte Cat Komfortsitz verringert die Ermüdung des Fahrers. Maschinenvibrationen werden durch die Kabinenisolierung und die Luftfederung des Sitzes reduziert. Das Touchscreen-Display ist einfach zu bedienen.
Die Konstruktion des Laders ist darauf ausgerichtet, die Wartungskosten im Vergleich zum 988K um bis zu 15 % zu senken. Der ebenerdige oder plattformgestützte Zugang zu den gruppierten Wartungspunkten ermöglicht sicher durchzuführende Wartungsarbeiten. Auf beiden Seiten des Motorraums befinden sich Zugangstüren, die einen schnellen Zugang zu den wichtigen täglichen Wartungsarbeiten ermöglichen.
Kiesel: Großbagger Hitachi ZX690-7
Direkt am Fuß des Steinbruches und gegenüber der Großmaschinen-Demo war der Kiesel-Messestand die erste Anlaufstelle des Fachpublikums. Kiesel zeigte die neuesten Maschinen und Anbaugeräte sowie ungewöhnliche Lösungen, um effektiv einen modernen Steinbruch zu betreiben. Gemeinsam mit den zahlreichen Partnern (u. a. Hitachi, Bell, Giant, Rock.zone, Allu, Demarec, Xcentric Ripper, LOCmatic, Makineo, Sodex Innovations, EmiControls, MT Sauerland, Xtonomy, Gravis Robotics, etc.) zeigte der Händler und Systempartner, dass sich der Systemgedanke in allen seinen Produkten wiederfindet.
Bereits am Mittag des ersten Messetags sorgte Kiesel in der Vorführarena für die erste Premiere: Vorgestellt wurde der neue 70-Tonnen-Großbagger Hitachi ZX690-7, ausgestattet mit dem erstmals präsentierten LOC-matic HD-Löffel LOC-master Typ BFB 70. Durch das ungewöhnliche Löffeldesign des LOC-masters mit einer aufs Minimum reduzierten Beplankung kann sein Eigengewicht reduziert und gleichzeitig der Löffelinhalt auf 5,4 m3 erhöht werden. So schafft der Hitachi ZX690-7 bis zu 20 % mehr Durchsatz pro Stunde und kann lt. Kiesel damit sogar einen Bagger der nächsthöheren Klasse ersetzen.
Beladen wurde der knickgelenkte Muldenkipper Bell BE40E. Dessen Mulde war mit einem Ladevolumen von 24 m3 und einer Nutzlast von 39 t in vier bis fünf Ladespielen gefüllt. Dank des kraftvollen 516-PS-Motors bewältigte der Bell-Dumper die Teststrecke mit bis zu 51 km/h. Nach einem schnellen Entladevorgang konnte der Verladeprozess direkt erneut starten.
Epiroc: Bohrgerät SmartROC T40 MK-II
Auf seinem Steinexpo-Stand präsentierte der schwedische Baumaschinenhersteller Epiroc Produktneuheiten und Verbesserungen aus den Bereichen Übertage-Bohrgeräte und Bohrwerkzeuge sowie Anbaugeräte. Unter den Messeexponaten war auch das bereits bekannte, aber rechtzeitig zur Steinexpo optimierte Übertage-Tophammer-Bohrgerät SmartROC T40 MK-II zu sehen. Durch einen neuen Touchscreen, eine verbesserte Drehzahlregulierung und einen höheren Automatisierungsgrad beim Bohren konnten Bedienerfreundlichkeit und Produktivität gesteigert werden. Die optimierte Anordnung der Sensoren, sowie ein zusätzlicher Sensor am Stützfuß erhöhen beim Bohrgerät sowohl die Arbeitssicherheit als auch die Verfügbarkeit und verringern Ausfallzeiten. Ein noch geringerer Kraftstoffverbrauch, die optimierte Schlauch-Umlenkrolle sowie das optimierte 9+1 Gestänge-Magazin tragen dazu bei, die Betriebskosten zu senken. Lt. Hersteller soll SmartROC T40 MK-II die kostengünstigste Maschine im Markt sein.
Die ebenfalls ausgstellte Grey Line Produktreihe von Epiroc bietet hochwertige und produktive Werkzeuge, sowohl für Außenhammer- wie auch Senkbohranwendungen, bei geringen Kosten pro Bohrmeter. Die neuen 4-Zoll-Senkbohrhämmer COP W4 2.0 und COP HW4 2.0 wurden entwickelt, um eine höhere Leistung für einen höheren Bohrfortschritt in unterschiedlichen Gesteinsformationen zu erzielen, sowie auch die Verschleißfestigkeit und die Gesamtlebensdauer zu erhöhen. Für schnelles und gerades Bohren in anspruchsvollen Gesteinsformationen ist das neue COPROD-Produktangebot das Mittel der Wahl. Es kombiniert die hohe Schlagleistung von Außenhämmern mit der Bohrgenauigkeit und Lochqualität eines Senkbohrhammers für ein optimales Ergebnis.
Für den erschütterungsarmen und selektiven Abtrag von Gestein erweitern Bagger-Anbaufräsen die Möglichkeiten im Steinbruch. Auf der Steinexpo präsentierte Epiroc daher seinen einzigartigen V-Cutter VC 2000, eine Innovation aus dem Hause Erkat. Durch das Vermeiden unnötig gewordener Schwenkbewegungen und intuitiverer Bedienung werden Energieeinsparungen von bis zu 40 % gegenüber herkömmlichen Anbaufräsen und eine reduzierte Belastung am Trägergerät erzielt.
Weitere Informationen:
www.christophel.com
www.develon-ce.de
www.epiroc.com
www.kiesel.net
www.komatsu.eu
www.liebherr.com
www.sbm-mp.at
www.zeppelin.com